arrow_back

11.10.2022


Barrierefreie Videos in die eigene Webseite integrieren

(D)ein Beitrag für ein inklusives Wir

Spätestens nachdem bekannt wurde, dass ab 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (kurz BFSG) in Kraft treten wird, begann bei vielen Unternehmen ein Umdenken in der Gestaltung ihrer Websites. Warum es sich für dich lohnt, schon jetzt hindernisfreie Inhalte anzubieten und nicht darauf zu warten, bis in drei Jahren „noch viel Wasser die Elbe runtergeflossen ist“, erfährst du in diesem Artikel. Aber ganz von Anfang an: Wie hindernisfreies Webdesign wirklich aussieht, erfährst du in unserem Artikel vom Juli. Klick dich gerne rein.

Wer ist betroffen?

Während die meisten Menschen zunächst an blinde oder hörgeschädigte denken, sprechen barrierefreie Inhalte noch weitaus mehr Personen an, als man denken würde. Beispiele hierfür wären Menschen mit Konzentrationsproblemen, Migrationshintergrund oder motorischen Einschränkungen.

Deine Vorteile

Natürlich bedeutet es erstmal ein wenig Arbeit, deine Videoinhalte hindernisfrei für alle zugänglich zu machen. Allerdings profitieren Schätzungen zufolge etwa dreißig Prozent aller Nutzer von barrierefreiem Content, deine Reichweite kann sich dadurch also ziemlich erhöhen. Denn erst wer seine Inhalte für alle möglichen Interessenten zugänglich macht, kann seine Zielgruppe voll ausschöpfen. Da bisher leider nur wenige Webseiten als wirklich hindernisfrei eingestuft werden können, kannst du unter Umständen sogar eine Vorreiterrolle einnehmen.

Barrieren verhindern und abbauen

Besonders bei Videoinhalten gibt es einiges zu beachten. Bereits bei der Planung muss an mögliche Beeinträchtigungen gedacht werden. Welche Informationen werden lediglich über Bild oder Ton vermittelt? Wird in einfacher Sprache gesprochen? Sind Pausen lang und häufig genug, um eine Audiodeskription nutzen zu können? Steht genügend Platz für Gebärdensprache zur Verfügung?

Barrierefreie Videos – was gilt es zu beachten?

Wir wollen dir nun fünf Punkte entlang der Standards für Barrierefreiheit im Internet vorstellen. Sie sollen eine Hilfe für dich darstellen, um Stolperfallen bei Online-Videos zu vermeiden. Wenn du sie beachtest, kann eigentlich fast nichts mehr schief gehen.

1. Mach einen Plan
Bevor du wild drauf los filmst, solltest du ein Skript, oder besser ein Drehbuch erstellen. Zum Beispiel können Audiobeschreibungen an bestimmten Stellen überflüssig werden, wenn entsprechende Informationen als Texteinblendungen vorgesehen sind. Und falls das nicht möglich sein sollte, können beim Sprechen bewusst Pausen eingeplant und so das Gesprochene um Text ergänzt werden. Im Optimalfall achtest du bei der Planung des Textes auch gleich darauf, einfache Sprache zu verwenden. Für einen Gebärdendolmetscher solltest du zudem ausreichend Platz im Bild berücksichtigen.

2. Sorge für die richtige Einbettung
Screenreader sollten dein Video durch eine Überschrift oder Alternativtext klar erkennen können. Auf dem Player sollten Fokus, Schaltflächen und Bedienelemente gut zu sehen und kontrastreich sein. Hierfür sind Untertitel, Audiodeskriptionen und eine Steuerungsmöglichkeit über die Tastatur absolute Standards.

3. Texte und Bilder nutzbar machen
Wir empfehlen dir erweiterte Untertitel zu verwenden. Sie beschreiben nicht nur das Gesprochene, sondern auch Geräusche. Zusätzlich können Texte auch den verschiedenen Personen im Video zugeordnet werden, beispielsweise über Farben oder Positionen. YouTube erstellt sogar automatische Untertitel – wir empfehlen diese aber auf jeden Fall zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Informationen, die in Form von Gebärdensprache angeboten werden, sollten auch als eigene Datei verfügbar sein.

4. Ergänze Audios
Audiodeskriptionen sind Beschreibungen der Handlung, die zu sehen ist und werden im Originalton des Videos eingeschnitten. Hierfür wird vom W3C das HTML 5 „<track>-Element“ empfohlen.

5. Hol dir Inspiration
Auf Social Media wird die Barrierefreiheit von den jeweiligen Plattformen bestimmt. Instagram bietet beispielsweise Alternativtexte an. Allerdings ist nicht sofort zu erkennen, ob diese wirklich hinterlegt sind. Daher ist es ratsam, diese in die Caption mit aufzunehmen. Bei Videos sind Untertitel mittlerweile Standard, dennoch muss die Qualität sichergestellt werden. Sie sollten kurz, prägnant, informativ und verständlich, außerdem farblich vom Hintergrund klar zu unterscheiden sein. Da Untertitel von Screenreadern nicht vorgelesen werden, ist für Menschen mit Sehbeeinträchtigung ergänzender Ton sehr wichtig. Wenn du deine Hashtags so gestalten möchtest, dass sie von Bildschirmleseprogrammen erkannt werden können, schreibe jeden Anfangsbuchstaben groß.

Einfach anfangen

Du musst dir nicht als Ziel setzen, direkt die höchste Barrierefreiheitsstufe laut WCAG zu erreichen. Wenn du zunächst ein Mindestmaß an Barrierefreiheit anstrebst, hilfst du nicht nur vielen Menschen, sondern ganz nebenbei noch deinem Unternehmen. Verschiedenheit als Chance zu begreifen ist in jeglicher Hinsicht gewinnbringend.

Du interessierst dich dafür, aktuell bestehende Hindernisse auf deiner Website abzubauen?

Hervorragende Entscheidung! Solltest du dabei Hilfe benötigen, wende dich gerne an unser Team. Wir von Studio Schreiber sind auf Webdesign und Programmierung spezialisiert. Am liebsten planen wir Projekte mit dir gemeinsam, um sowohl deinen als auch unseren Ansprüchen gerecht zu werden. Wir sind vom gesamten Süddeutschen Raum aus gut zu erreichen, ebenso aus der Schweiz und Österreich. Du kannst unter anderem die A5, A8 oder A81 nutzen um uns von Freiburg, Offenburg oder Stuttgart aus anzufahren. Schau dich gerne auf unserer Homepage um oder vereinbare unter der Nummer +49 7461 71288 ganz unverbindlich einen Beratungstermin mit uns. Wir freuen uns auf Dich!

Foto: KAL VISUALS | Unsplash

Zurück zum Blog